Ambulante Operation
Einen besonderen Schwerpunkt unserer Praxis bilden operative Eingriffe an der Haut jeglicher Art. Dazu zählen sowohl chirurgische Eingriffe mit dem Skalpell, als auch mit Lasergeräten (Laserchirurgie) oder elektrochirurgische Operationsverfahren.
Anwendungsgebiete:
Die Entwicklungen in der operativen Medizin und in der Anästhesie erlauben es immer häufiger, Eingriffe ambulant vorzubereiten und durchzuführen. Für den Patienten hat das große Vorteile. Er wird von einem geschulten und erfahrenen Operationsteam behandelt, kann aber noch am Tag des Eingriffs wieder in seine häusliche Umgebung zurückkehren. Ob eine Operation ambulant durchführbar ist, richtet sich nach der Schwere des Eingriffs, ist aber auch vom Allgemeinzustand des Patienten abhängig. Ein zusätzliches Kriterium ist außerdem das häusliche Umfeld. V.a. bei schwereren Eingriffen muss gewährleistet sein, dass der Patient nach der ambulanten Operation zu Hause ausreichend versorgt und betreut werden kann. Häufige Anwendungsgebiete für ambulante Operationen in der Dermatologie sind Muttermale, Hautkrebs (Melanom, Basaliom, Spinaliom), gutartige Weichteiltumoren der Haut (Lipom, Atherom, Fibrom, Virus Warze, Ganglion, Xanthelasmen), eingewachsene Nägel (Unguis incarnatus) und Probebiopsien bei unklaren Hauterkrankungen.
Modernste Betäubungs- und Operationstechniken:
Modernste Betäubungs- und Operationstechniken gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit. Trotzdem sollte jeder Patient ein paar einfache Regeln befolgen, um bestmöglich auf den Eingriff vorbereitet zu sein: Verzichten Sie am Tag der Operation nicht auf ein ausgiebiges Frühstück. Da wir fast alle unsere operativen Eingriffe in örtlicher Betäubung durchführen, ist es nicht notwendig, dass Sie dazu nüchtern sind. Bereits zwei Wochen vor bis einen Tag nach dem Eingriff sollten Sie auf blutverdünnende Schmerzmittel mit Acetylsalizylsäure wie Aspirin oder ASS verzichten, da sich auf diese Weise übermäßige Nachblutungen und Blutergüsse vermeiden lassen. Sollten Sie das Blutverdünnungsmittel Marcumar einnehmen, ist es notwendig, dass Sie das Medikament ein oder zwei Tage vor der Operation in Absprache mit Ihrem behandelnden Hausarzt absetzen. Am Tag der Operation sollte der Quick-Wert mindestens 35% betragen. Alle Ihre anderen üblichen Dauermedikamente sollten Sie am Operationstag wie gewohnt einnehmen. Sechs Stunden vor der Operation sollten Sie nicht rauchen, da dies die Wundheilung beeinträchtigen könnte. Teilen Sie uns bitte noch vor dem Eingriff unbedingt mit, falls Sie unter einer Allergie auf örtliche Betäubungsmittel oder unter Blutgerinnungsstörungen leiden! Berücksichtigen Sie bei der Operationsplanung bitte auch wichtige berufliche und familiäre Verpflichtungen oder bevorstehende Urlaube!
Die ambulante Operationen an der Haut werden von uns fast ausschließlich in örtlicher Betäubung vorgenommen. Sie sind daher schmerzfrei. Die Betäubung erfolgt durch eine Injektionsspritze in die Haut evtl. nach vorheriger Vereisung.
Liegt der hochgradige Verdacht auf eine bösartige Hautveränderung (Melanom, Basaliom, Spinaliom) vor, wird die Hautveränderung mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand herausgeschnitten. Das entnommene Material wird anschließend zu einem Spezialisten geschickt, der das Gewebe mikroskopisch untersucht und eine genaue Diagnose stellt. Eine exaktes tortenartiges Aufschneiden des Gewebes und eine Untersuchung der Schnittränder ermöglicht eine Aussage darüber, ob die Hautveränderung ausreichend groß, also im Gesunden, entfernt wurde oder ob noch eine weitere Operation notwendig ist.Nachdem die durch den Eingriff verletzten kleinen Blutgefäße ggf. durch elektrischen Strom oder Fäden verschlossen sind, erfolgt die Hautnaht. Läßt es die Situation zu, kommen dabei hauptsächlich Intrakutan- und Subkutannähte zur Anwendung, wodurch die lästige Quernarbenbildung vermieden wird. Diese verbleiben bis zu drei Monate unter der Haut, bis die Narbenbildung vollständig abgeschlossen ist und lösen sich erst dann selbständig auf. Ein Auseinanderbrechen der Narbe wird dadurch verhindert. Damit die Wundränder in den ersten Tagen nach der Operation optimal verschlossen sind, benutzen wir darüberhinaus schmale Wundverschlußpflasterstreifen oder einen neuartigen Cyanoacrylat-Hautkleber.
Nachbehandlung:
Bei größeren Eingriffen sollten Sie am Tag der Operation nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, da eventuell Ihre Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Lassen Sie sich lieber von einer Begleitperson abholen oder fahren Sie mit dem Taxi nach Hause. Etwa ein bis zwei Stunden nach dem Eingriff klingt die Betäubung ab. Der Wundschmerz wird danach meist kaum oder überhaupt nicht gespürt. Gelegentlich verspürt man ein leichtes Brennen, das aber spätestens nach einer Stunde wieder verschwunden ist. In diesem Fall können Sie ggf. ein leichtes Schmerzmittel (kein Aspirin, sondern z.B. Paracetamol oder Ibuprofen) einnehmen. Normale Pflaster sollten vier bis fünf Tage nicht naß werden. Auf Wunsch erhalten Sie von uns wasserfeste Duschpflaster. Mit diesen dürfen sie schon am nächsten Tag vorsichtig duschen. Bei Verwendung selbstauflösender Fäden können Sie schon nach einer Woche den Verband selbst entfernen, die Wunde ist dann verheilt. Sauna und starke sportlich-körperliche Betätigungen sollten Sie etwa zwei Wochen, UV- und Sonnenbestrahlung etwa vier bis sechs Wochen meiden. Das Ergebnis der mikroskopischen Gewebeuntersuchung liegt nach etwa fünf Tagen vor. Es wird mit Ihnen persönlich oder per Telefon besprochen.
Behandlungsergebnis:
Das kosmetische Ergebnis hängt außer von der Operationstechnik im wesentlichen von den äußeren Bedingungen der Wundheilung und der individuellen Gewebeheilung des Operierten ab. Unschöne oder gar übermäßige Narben können durch mechanische Belastung, Wundinfektion oder vorzeitige übermäßige Sonnenbestrahlung entstehen. Vorbeugend wirkt hier die frühzeitige regelmäßige Anwendung eines Silikon-Gels oder –Pflasters ab dem 7.Tag. Erst nach sechs bis neun Monaten ist die Narbenbildung vollständig abgeschlossen. Erst danach ist das endgültige kosmetische Ergebnis sichtbar.
Da bei der ambulanten Operation einige sehr feine, die Haut versorgende Gefäße durchtrennt werden, entstehen kleine Schwellungen und Blutergüsse, die aber bereits nach wenigen Tagen nahezu vollständig abklingen. In sehr seltenen Fällen kommt es innerhalb der ersten ein bis zwei Tage nach dem Eingriff zu einer Nachblutung, was evtl. einen zweiten Eingriff zur Blutstillung erforderlich macht. Bei Eingriffen an der Haut kommt es glücklicherweise sehr selten zu einer Wundinfektion. Rufen Sie uns aber bitte umgehend an oder kommen Sie persönlich vorbei, falls der Wundbereich übermäßig schmerzt, stark gerötet oder überwärmt ist oder sich sogar Eiter entleert. Sehr selten, v.a. nach größeren Eingriffen, bildet sich ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff eine Wundwasseransammlung (Serom), die bis zu ihrer spontanen Eintrocknung mehrfach abpunktiert werden muss.
Bei jeder weiteren Fragen, stehen wir Ihnen gerne zu verfügung.